Gründonnerstag. Keiner hätte gedacht, dass wir alle unser Osterfest so feiern würden. Mit geschlossenen Kirchen, geschlossenen Geschäften. Dabei ist Ostern doch eigentlich das höchste Kirchenfest. 

Nur draußen in den Parks, am Rhein usw. sieht es fast aus wie immer. Es scheinen sogar noch mehr Menschen unterwegs zu sein. Das schöne Wetter lockt viele an die frische Luft. Und die meisten halten sich an die Regeln. Hoffentlich stimmen die vorsichtigen Einschätzungen, dass das warme Wetter es dem Virus schwerer macht, zu überleben. 

Ich gehe nach einem langen Arbeitstag zu unserem Büdchen, und kaufe mir ein Eis. Auf dem Weg treffe ich unsere Nachbarn, die mit Corona infiziert waren. Ja, tatsächlich waren! Denn nun erzählen sie mir freudestrahlend, dass beide es überstanden hätten. 

Er wirkt sehr schmal und blass. 12 Kilo habe er abgenommen. Man sieht ihm an, dass die Krankheit kein einfacher Schnupfen war. Ich freue mich, dass die beiden wieder gesund sind. Ich frage sie, wie lange sie jetzt immun seien. Man schätze für mindestens sechs bis 12 Monate. Die beiden bieten lachend an, dass sie gerne für uns einkaufen gehen könnten, wenn es uns erwischt. 

Das muss ein befreiendes Gefühl sein, durch Gegend zu laufen und zu wissen, dass das Virus keine Gefahr mehr für sich selber darstellt und man auch niemanden mehr anstecken kann. Aber zu welchem Preis? Da versuchen wir doch lieber, uns gar nicht erst anzustecken.