Jetzt haben wir schon April und noch ist kein Ende der Krise in Sicht. Die schlechte Laune meines Sohnes nimmt zu. Ich muss heute wieder arbeiten. Die Kids lassen mich auch in Ruhe - hängen aber selber nur in der Gegend herum und verlassen - trotz schönen Wetters - nicht die Wohnung.

Bei meinem Mittags-Spaziergang mit dem Hund verteile ich kleine Zettel in der Umgebung. Wieder Zuhause, erzähle ich meinem Sohn von der vorbereiteten Schnitzeljagd. Ich dachte, er freut sich. Er geht hingegen etwas wiederwillig los. Und kommt eine Stunde später total frustriert wieder. Ich hatte einen der Zettel hinter einer Bank versteckt. Auf welcher genau, hatte ich nicht geschrieben. Nun war es auch so, dass auf fast jeder Bank im Park jemand sass und sich sonnte. Das hatte ich nicht bedacht. Und mein Sohn wollte niemanden stören und setzte sich auf eine freie Bank und wartete eine halbe Stunde. Leider hatten es die Parkbesucher nicht eilig und blieben in der Sonne sitzen. Frustriert kommt er also nach Hause und schimpft auf die blöde Schnitzeljagd, auf Corona und überhaupt auf alles. Und ich bin auch frustriert, weil ich ihm trotz der ganzen Arbeit zwischendurch eine schöne Abwechslung bieten wollte und das nicht geklappt hat.  

Später klingelt es. Ein Freund von ihm steht mit dem Vater vor der Tür. Sie wollten mal sehen, wie es meinem Sohn gehe. Der Vater fragt, ob mein Sohn überhaupt raus gehe, er sei so blass. Dann schlägt er vor, mit den beiden Jungs draussen Fussball spielen zu gehen - natürlich mit entsprechendem Sicherheitsabstand.  Die Augen meines Sohnes leuchten "Mama, darf ich mitgehen?" Klar erlaube ich es. Keine noch so schöne pädagogische Idee (wie z.B. die Schnitzeljagd) kann das Spielen mit einem Freund ersetzen.