Mal wieder ein sonniger Sonntag. Mein Sohn verbringt fast den ganzen Tag bei der Familie seines Freundes - der Einzige, mit dem er sich in den letzten Wochen trifft. Die Mutter schickt mir eine Textnachricht und bedankt sich, dass wir erlauben, dass mein Sohn mit ihrem spielen darf. Sie würden entweder draußen spielen oder im Zimmer mit Lego. Die endlose Diskussion über Medienzeit würde dadurch wegfallen.

Abends kommt unser Sohn wieder und hat schlechte Laune: Er möchte gerne bei seinem Freund wohnen. Dort sei alles viel besser. Bei uns sei alles so "trostlos". Seine Schwestern säßen immer in ihren Zimmern am Handy  und bei seinem Freund wäre es viel lebendiger. Bis auf den älteren Bruder. der auch in seinem Zimmer sitze, seien alle immer mit irgendwas beschäftigt. Überall gebe es etwas, wobei man helfen könne. Z.B. der Mutter beim Küche aufräumen und dem Vater bei der Gartenarbeit.... Ich bin baff. Meine Argumente, dass ich auch ständig die Küche aufräume oder abends unseren kleinen Garten gieße und er mir gerne dabei helfen könne, prallen an ihm ab.

Überhaupt sei der Garten seines Freundes viel schöner. da der Vater Hobby-Gärtner sei. Wir hätten ja gar kein richtiges Beet. Nun, das stimmt. Ich bepflanze zwar regelmäßig ein paar Blumentöpfe, aber ein Beet haben wir nicht. Da keine Mutter gerne hören will, dass es woanders schöner ist, schlage ich ihm vor, wir könnten ja am nächsten Tag eines gestalten. Er ist einverstanden. Was man nicht alles tut, wenn der eigene Stolz verletzt ist...